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Preußisches Königsschloss / Schlossgarten

 

Der Freienwalder Schlossgarten liegt unmittelbar am nordöstlichen Barnimhang und umfasst ein Areal von ca. 11 ha. Seine für die Mark Brandenburg ungewöhnliche Berglage bietet weite Fernsichten in die Umgebung.

Er wurde 1792 vor dem Berliner Tor auf dem so genannten Apothekerberg für Königin Friederike Luise von Preußen, Gemahlin Friedrich Wilhelms II., angelegt.

Es entstand ein Landschaftsgarten im romantisch - sentimentalen Zeitgeschmack mit verschlungenen Wegen und malerischen Baumgruppen sowie Ruinen, Grotten, Eremitagen, Strohhütten und Borkenhäuschen. Im Laufe der Jahre ist der Park auf Veranlassung der Königin ständig erweitert und abgerundet worden, besonders 1798/99 anlässlich der Erbauung des Schlosses.

Nach dem Tode der Königin (1805) geriet das Anwesen jahrelang aus dem Blickfeld des Hofes und wurde zunehmend vernachlässigt. Erst ab 1822 gestalteten einheimische Gärtner unter Aufsicht des bedeutenden Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné den Schlossgarten zu einem englischen Landschaftspark um.
Unter König Friedrich Wilhelm IV. wurde nach 1840 das Areal südlich der Berliner Chaussee bis zur Gesundbrunnenstraße in den Park einbezogen, um die freie Aussicht vom Schloss bzw. den Blick in das Oderbruch freizuhalten. Doch erst 1869 konnte die Strasse, die nunmehr den Park teilte, an den südlichen Rand des Tals verlegt werden.

Nach mehreren Entwürfen zu einem die Parkteile verbindenden Parterre vor dem Schloss 1869/70 kam letztlich nur eine schlichte Anlage mit geraden Wegen und einem kleinen Bassin mit Zinkgussfigur zur Ausführung. Damit rückte das Schloss in den Mittelpunkt einer symmetrischen Anlage, die den ursprünglichen Charakter des Gartens veränderte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben Schloss und Park zwar erhalten, wurden aber vollständig ausgeplündert. Der Garten - inzwischen in "Volkspark" umbenannt - musste in seinen Randbereichen diverse schmerzhafte Abtrennungen hinnehmen und verlor zudem wertvolle Gehölze und Skulpturen. Seit der 1991 erfolgten Rückgabe des Schlossgartens an den Landkreis wird das Grundstück kontinuierlich gepflegt. Inzwischen wurden die wichtigsten Fernsichten freigelegt, Kopien der Barockskulpturen aufgestellt, Wege und Plätze wurden instand gesetzt und eine Aeolsharfe aufgehängt. Ziel ist es, den Garten in Anlehnung an die Rathenau- bzw. Vorkriegszeit wiedererstehen zu lassen.

Im Jahr 1909 veräußerte die Krone das inzwischen wieder vernachlässigte Schlossgrundstück für 262. 500 Mark an den Industriellen, Schriftsteller und Reichsaußenminister Dr. Walther Rathenau.

Er betrachtete es als eine kulturhistorische Aufgabe, dieses Denkmal des preußischen Frühklassizismus zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Alle Renovierungs- und Umbaumaßnahmen wurden möglichst im Geist der Erbauungszeit durchgeführt.

1927 ging der Rathenausche Besitz als Schenkung seiner Erben im Rahmen der bereits 1918/19 gegründeten Rathenau Stift GmbH in das Eigentum des Kreiskommunalverbandes Oberbarnim über. Auf Veranlassung des tatkräftigen Landrats Fritz Mengel wurde der Park wiederum neu gestaltet.

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